EUREF-Campus Berlin

CO2 neutrales Stadtquartier

EUREF-Campus 17

Niederdruckgasbehälter „Schöneberg IV“ von 1908-1910

Spannendes Wechselspiel zwischen Industriebauwerk und Stadtblick

Der Gasometer fasziniert Johannes Tücks. Der fast 80 Meter hohe Zylinder aus Stahl ist für ihn kein gewöhnliches Bauwerk, sondern hat einen ähnlichen Stellenwert wie der Eiffelturm in Paris. Ein gewagter Vergleich? Manche Ingenieurbauwerke sind unbeabsichtigt schön. Dazu zählt der Gasometer, er steht exemplarisch für die Stahlbaukunst. Früher wurde die Stadttechnik als hässlich angesehen und hinter Pappeln verborgen, heute inszenieren wir diese Bauten und öffnen für sie Blickachsen im neuen Städtebau.

Die Neugestaltung des Gasometers lehnt sich an das historische Bild mit dem im Inneren des Gerüsts auf- und abfahrenden Teleskopbehälter an. Der graue Stahl bietet den Rahmen, der runde Neubau mit homogener Fassadengestaltung hält einen Respektabstand von einem Meter.

Mit dem Ausbau erhält der Gasometer zugleich eine neue Funktion und wird intelligent umgenutzt. Die Deutsche Bahn entwickelt in dem Neubau die Mobilität von morgen, unter anderem mit dem Programm „Digitale Schiene“. Der einstige Gas-Tank wurde zum Think-Tank. Dabei werden auch Synergien mit anderen Unternehmen und Projekten auf dem EUREF-Campus genutzt, um die Verkehrswende im Sinne des Klimaschutzes voranzubringen.

Das Bürohaus ist der bauliche Schlussstein auf dem EUREF-Campus Berlin. Am Fuß des Gasometers entsteht innerhalb des grünen Stahlmantels ein moderner Konferenzbereich. Hierzu gehört auch ein Audimax mit 1.000 Plätzen, sozusagen das Forum des EUREF-Campus. Ab einer Höhe von 16 Metern aufwärts ist im Gasometer ein Bürohaus mit rund 28.000 Quadratmetern Fläche entstanden. Das neue Bürohaus bietet ein spannendes Wechselspiel zwischen dem Blick auf das Industriebauwerk und dem Blick auf die Stadt. Die überwiegend gläserne Fassade gewährleistet eine hohe Transparenz des Gebäudes. In den obersten Etagen des Neubaus wird eine Skylounge mit Terrasse eingerichtet, die der Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Hinter der Stahl-Glas-Fassade ist der Blick über Berlin aus rund 66 m Höhe inklusive. Mehr als 200 Millionen Euro wird das Projekt kosten. 2024 soll es fertig sein.

Im Laufe der Bauarbeiten wurde der denkmalgeschützte Berliner Gasometer schrittweise saniert. Dazu wurde erstmals eine Kombination aus Mikrotrockenstrahlentechnologie, Nadelverfahren und Laserreinigung zur Säuberung der 30.000 Quadratmeter Stahloberfläche angewandt. Seit dem erstrahlt der 1,1 Millionen Tonnen schwere Gasometer wieder in frischem Grün und Anthrazit. Die EUREF AG investierte dafür rund 3,8 Millionen Euro.

  • Baubeginn

    2021

  • Fertigstellung

    2024

  • Gebäudetyp

    Greenbuildings / Büro-, Verwaltungsbauten (Neubau)

  • Projektgröße

    Brutto-Grundfläche (BGF) 40.000 m²

  • Projektadresse

    EUREF-Campus 17
    DE-10829 Berlin

  • Nutzungen

    Büro und Coworking
    Energiewirtschaft und Mobilität
    Showroom
    Gastronomie und Veranstaltungen